Wer Japanisch übersetzt, war meistens auch schon dort anzutreffen, wo man die Sprache spricht - und in der Tat, einst arbeitete ich sogar als Reiseleiter und war recht häufig vor Ort. Ein paar kleine Impressionen vom Land, aufgenommen bei meiner einstigen Tätigkeit:


So "klar" sieht man ihn nur selten ...

Mit 3776 Metern Höhe der höchste Berg Japans, ein Vulkan, der im Jahre 1707 zum letzten Mal ausbrach. Leider habe ich es immer noch nicht geschafft, den Fujisan zu besteigen...



Am Meiji-Schrein in Tokyo: Hier werden die Seelen des Meiji-Tenno und seiner Gattin Shoken-Kotaigo verehrt, bestattet sind die beiden jedoch in der Umgebung Kyotos. Der den Schrein umgebende Park ist riesig und eine der grünen Lungen Tokyos. Im Hintergrund ragt der Hauptsitz von NTT DoCoMo hervor, dem größten Mobilfunkanbieter Japans.


                        

Die Burg Himeji




Die größte komplett erhaltene Burg Japans, die heutige Anlage wurde überwiegend Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut.






Der komplett aus Holz gebaute und in seinem Inneren siebenstöckige Hauptturm aus der Nähe betrachtet







Ein Kirschbaum im Westhof:








Der westliche Wehrgang (einst Wohnbereich der Prinzessin Sen)







 

Falls sich nun jemand fragt, wie es darunter aussieht - hier die Antwort: auf ein Bambus-Schnurgeflecht werden mehrere Schichten mit Fasern verstärkten Lehms aufgetragen, zum Schluss folgt ein Anstrich aus Muschelkalk. Das Bild links stellt ein Modell dieser Bauweise mit sämtlichen Schichten dar.



Im Himeji-Kokoen


Die Kirschblüte




Die berühmte japanische Kirschblüte, von Nahem betrachtet ...





... und Japaner beim "Kirschblütenfest", japanisch "Hanami" (Blüten angucken). Entgegen romantisierenden westlichen Vorstellungen sitzt man dabei jedoch bis spät abends auf blauen Plastikplanen unter blühenden Kirschbäumen, isst Kleinigkeiten und trinkt Bier und Sake bis zum Umfallen ...



Wohnen und Leben

Japaner lebten aber nicht schon immer in Wolkenkratzern und Burgen. Dies ist das Bild der Rekonstruktion eines "Wohnhauses" von vor ca. 2.000 Jahren. Aus archäologischen Funden nimmt man an, dass die Häuser zu dieser Zeit in etwa so aussahen.  Gleich nebenan befindet sich übrigens das "älteste Reisfeld Japans".



 




Und so hat man damals bestattet - etwas gruselig, aber archäologisch höchst interessant.



Heutzutage bestattet man jedoch ein wenig anders:



Bei Kaisers und Konsorten sah das in der Zwischenzeit natürlich ebenfalls ein wenig anders aus:



Wobei Kaisers und Konsorten auch schon zu Lebzeiten eher fürstlich zu wohnen pflegten, wie dieses Foto aus dem Garten des Kaiserpalastes in Kyoto (dem Sitz des Kaisers bis 1868) zeigt:



Als Normaljapaner wohnte man jedoch seit jeher eher bescheiden - Häuser von Tuchhändlern, die seit der Edo-Zeit nicht verändert wurden (und - ganz nebenbei - schon in den 53 Ansichten von Edo eines gewissen Herrn Hiroshige als Tuchhändler von Arimatsu festgehalten wurden):




Heutzutage baut man jedoch deutlich moderner - man beachte die „erdbebensichere Bauweise“ mit Stahlträgern:



Und auch im Innenbereich ergaben sich zahlreiche Änderungen. Folgender Hinweis fand sich auf den Toiletten des Tokyo Metropolitan Government Office:






Da sich auf der gegenüberliegenden Toilettentür jedoch Toilettenbenutzungsanleitungen auf chinesisch und koreanisch befinden,  nehme ich an, dass diese Hinweise nicht für die autochthone Bevölkerung gedacht sind ...







Es gäbe noch viel mehr zu berichten, aber für einen kleinen Eindruck hat es hoffentlich gereicht ...